Donnerstag, 21. April 2016

[Gequatsche] Auf Englisch lesen

In letzter Zeit habe ich öfter mal mitbekommen, dass Leser gerne (mehr) auf Englisch lesen würden, sich aber nicht heranwagen. Zuletzt beim Leseabend letztes Wochenende, die meisten Kommentare bezogen sich darauf, dass ich für den Abend ein englisches Buch gewählt habe und dass die Kommentierer eben auch gerne auf Englisch lesen können würden.
Ich weiß, im Internet schwirren schon so einige Videos von Booktubern und Posts von anderen Bloggern herum, aber das hier ist jetzt meine Variante von „Wie lese ich auf Englisch?“, weil ich es liebe, Bücher auf Englisch lesen zu können. =)

Zuerst mal will ich kurz klären, wieso es sich überhaupt lohnt, auch mal ein Buch in der Originalsprache zu lesen. Da gibt es sehr, sehr viele Vorteile, Leute!
  1. Man muss nicht mehr auf Übersetzungen warten. Bei vielen Reihen, die in den letzten Jahren raus kamen, bin ich irgendwann umgestiegen, weil ich ganz einfach keine Lust hatte, noch mindestens ein halbes Jahr zu warten, bis eine Fortsetzung endlich auch auf Deutsch erscheint. Passend dazu:

  2. Es gibt unzählige gute Bücher, die gar nicht übersetzt werden. Ein Beispiel wäre The Wrath and the Dawn, welches mein Jahreshighlight 2015 war. Dass es überhaupt übersetzt wird, wurde erst Ende des letzten Jahres bekannt. Andere Beispiele ohne deutsche Übersetzung sind Cruel Beauty, The Winner's Curse oder Fangirl, alle drei ziemlich beliebte und auch gute Bücher sind, die es aber (noch) nicht auf Deutsch gibt.



  3. Ein weiterer, sicherlich nicht ganz unwichtiger Vorteil sind die Preise. Es ist einfach so, dass Bücher auf Englisch in ca. 95% aller Fälle günstiger sind. Und wenn man für ein Buch weniger bezahlen muss, kann man sich mehr Bücher kaufen … ;-)

  4. Die Cover! Man kann sich für das Cover entscheiden, das einem besser gefällt. Klingt jetzt vielleicht seltsam, aber schaut euch zum Beispiel mal die Luna-Chroniken an. Die englischen Originalcover sind ein Traum, daneben sind die deutschen unscheinbarer als ohnehin schon.


  5. Egal, wie gut eine Übersetzung ist, sie kommt nie ganz an die Originalworte, die Sprache, die der Autor auf diese bestimmte Art angeordnet hat, heran. 

  6. Man verbessert sein Englisch. Ich habe schon von Leuten gehört, die aus diesem Grund überhaupt erst mit dem englischen Lesen angefangen haben. Es ist genau wie im Deutschen, je mehr man liest, desto mehr Vokabeln, Grammatikstrukturen und Phrasen verinnerlicht man.


Ich finde, jeder hat seinen eigenen Weg, wie er mit dem auf Englisch Lesen anfangen kann, jeder muss für sich entscheiden, wie es für ihn am besten klappt. Ich habe hier einige dieser Möglichkeiten gesammelt:

  • Es gibt Leute (wie mich), die einfach ins kalte Wasser springen. Mein erstes englisches Buch war Clockwork Princess, das ich relativ bald nach Erscheinen gelesen habe, weil ich nicht auf die Übersetzung (ca. ½ Jahr später, glaube ich) warten wollte. Am Anfang habe ich auch gefühlt jedes dritte Wort nachgeschlagen und kam sehr langsam voran, aber dadurch, dass es eben gerade dieses Buch war und ich es trotzdem unbedingt lesen wollte, war ich motiviert, es weiterzulesen. Nach einer Weile hat mich das ständige Nachschlagen genervt und ich habe nur noch die Wörter nachgeschaut, die wirklich wichtig für die Handlung waren und mir den Rest vom Kontext her erschlossen. Das klappt sicher nicht für jeden so.

  • Dann gibt es Leute, die starten damit, Bücher, die sie auf Deutsch schon gelesen und geliebt haben, auf Englisch nochmal zu rereaden. Ich denke, je nachdem, wie gerne man Bücher nochmal liest, ist das auch eine gute Möglichkeit, sich die Scheu zu nehmen. Eben, weil man die Geschichte schon kennt, hat man ein Selbstbewusstsein und versteht die Geschichte, auch wenn man vielleicht nicht jedes einzelne Wort versteht.

  • Ich habe öfter den Tipp gehört, mit kurzen Büchern anzufangen. (Gescheitert, Julia! xD) Auch dieser Tipp ist nicht schlecht. Indem man kurze Bücher, vielleicht auch Kurzgeschichten, liest, gewinnt man Selbstsicherheit und wie bei der Möglichkeit eben schon gesagt, das ist der Schlüssel. Dass man es sich selbst auch zutraut! An der Stelle auch: Ich würde nicht unbedingt gleich mit Klassikern anfangen. Die sind auf Deutsch schon schwerer zu verstehen als modernere Sachen und im Englischen ist es ganz genau so.


  • Noch ein Tipp sind solche Schullektüren mit Vokabeln drin, z.B. die von Cornelsen, Reclam oder Klett. Das erspart es euch, die Vokabeln nachzuschlagen, denn schwierigere Wörter werden noch auf der selben Seite erklärt, wodurch der Lesefluss nicht so stark gestört wird. Diese Möglichkeit hat mir persönlich nie etwas gebracht (ich habe die Vokabeln entweder ignoriert oder bei jedem dritten Wort nachgeschaut, ob es erklärt wird. ^^), aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Leute gibt, bei denen es ganz anders ist.

  • Und schließlich und am wichtigsten: Traut euch!!! Wenn ihr auf Englisch lesen wollt, dann tut es und probiert es aus. Wer nicht anfängt, der kann auch nicht besser werden. Und auf Deutsch lesen haben wir als Kinder doch auch alle gelernt und es nicht bereut, oder?


Das war mal ein etwas anderer Beitrag von mir. Wie findet ihr ihn? Lest ihr auf Englisch? Wenn nicht, haben meine Tipps euch vielleicht ermutigt, es mal zu versuchen? =)

4 Kommentare:

  1. Hey,

    dein Post ist soooo klasse! Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen.
    Vor allem das man sein Englisch verbessert ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Wer noch zur Schule geht, wird merken das auf englisch lesen auch der Note seeeehr gut tut.
    Das die Bücher günstiger sind und man die Cover vergleichen kann, sind für mich die zwei Hauptgründe auf englisch zu lesen. Hast du also sehr treffend formoliert xD

    Wie du bin ich damals ins kalte Wasser gesprungen. Natürlich haben wir vorher schon Schullektüren auf englisch gelesen gehabt, aber so ein "richtiges" Buch, das man in seiner Freizeit liest, ist echt schon was anderes. Bei mir war es "A Game of Thrones" und obwohl ich sehr gut ind Englisch war, hat mir dieses Buch teilweise echt Probleme bereitet xD Mittelalter englisch war dann doch nicht so einfach zu verstehen wie ich dachte und oft musste ich einzelne Wörter mit google übersetzer übersetzen.
    Aber wie du auch bereits geschrieben hast, wird einem das irgendwann zu anstrengend und man beginnt die Wörter aus dem Kontext zu erschließen. Genau das ist es, an das man sich als "neuer Englisch-Leser" erst gewöhnen muss. Aber es lohnt sich :)

    Wie oben bereits erwähnt finde ich deinen Post wirklich klasse! Die Tipps sind super hilfreich und ich wette dadurch werden auch ein paar Leutchen mal zu einem englischen Buch greifen.

    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Danke! ♥ Ich kriege in letzter Zeit öfter mit, dass Leute gerne damit anfangen würden und würde sie am liebsten an die Hand nehmen und ihnen helfen, aber da ich das nicht kann, ist der Post jetzt eben das Nächstbeste. ;-)
      Auf jeden Fall! Ich war zwar immer gut in Englisch, aber in der 8./9. Klasse hatte ich so eine Phase, in der ich kaum Vokabekn gelernt habe und das habe ich durchs Lesen auf jeden Fall wieder ausgeglichen. =)
      Meine Gründe sind die ersten vier. xD Ist einfach echt praktisch, hm? ^^
      Das hast du gut gesagt. Wow, Game of Thrones ist ja nochmal eine andere Liga, das hätte ich mich am Anfang garantiert nicht getraut. xD Respekt!

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  2. Ach Julia,
    ich fühle mich durch diesen Post ja sehr angesprochen. Wie oft sage ich dir, dass ich es einfach noch nicht gewagt habe. Aber wie ich mich kenne wird der Moment irgendwann kommen.
    Deinen Post finde ich sehr gelungen. Du hast einige Anreize geschaffen. Besonders die hübschen Cover sind es wert mal zu einem englischen Buch zu greifen :o)

    Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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    1. Woran das wohl liegen könnte? *pfeif* Danke. ♥ Nur keinen Stress, ja? Irgendwann wird es schon. Mir ist das in letzter Zeit einfach öfter aufgefallen und da wollte ich unbedingt diesen Post schreiben. =)

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