Inhalt
Violet Lasting ist etwas Besonderes.
Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen
lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen.
Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die
Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende,
prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes
Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft
soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser
Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich
verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.
Ich bin an dieses Buch mit der
Erwartung herangegangen, dass ich es vermutlich nicht mögen würde.
Der eine Grund ist, dass ich irgendwie nur die schlechten Rezensionen
mitbekommen habe. Es gibt bestimmt auch Leute, die das Juwel mochten,
aber das ist an mir vorbei gegangen. Grund Nummer zwei ist, dass das
Buch bei mir in der selben Sparte gelandet ist – groß-gehypte
Jugendfantasy – wie Die rote Königin oder Elias & Laia, die
ich beide gehasst habe. Das war die Ausgangssituation. Dann habe ich
angefangen zu lesen und war überrascht, wie gut ich es fand.
Das hielt etwa die Hälfte des Buches
lang an. Bis die Katastrophe passierte: Violets Love interest tritt
auf den Plan! Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde,
aber die Liebesgeschichte hat alles kaputt gemacht.
Ich mochte die Idee mit der
Leihmutterschaft und den Auspizien, besondere Kräfte, die die
sogenannten Surrogate habe. Das ist doch mal ein Thema, das in
Jugendbüchern nicht so häufig auftaucht. Und auch als jemand, der
Biologie aus tiefstem Herzen hasst, fand ich den genetischen Aspekt
echt interessant. Die Herzogin verlangt von Violet ein Baby, das
bitte diese und jene Eigenschaften haben soll. Wieso nicht? Durch die
Genforschung ist das irgendwann ja sogar möglich. Mir hat gefallen,
wie die Autorin das verpackt hat. Einen kräftigen Schuss Fantasy
dazu, dadurch ist das Wissenschaftliche nicht so allgegenwärtig,
auch wenn es in meinem Hinterkopf doch ständig auf und ab lief und
sich bemerkbar machte. Tja, Bio-Hasserin, da ist nichts zu machen.
Violet als Protagonistin, hm, zu ihr
kann ich kaum etwas sagen. Das einzig ungewöhnliche an ihr ist ihre
Augenfarbe, alles andere ist wie ein Mix aus all den unscheinbaren
Protagonistinnen aus anderen Büchern. Sie ist mir nicht besonders im
Gedächtnis geblieben. Violet beißt die Zähne zusammen und tut was
man ihr sagt, ohne irgendetwas zu hinterfragen oder auch nur zu
versuchen, sich zu wehren. Jaaa, bei der Beschreibung kommen mir
locker ein Dutzend Protagonistinnen in den Sinn und Violet ist
definitiv nicht sehr weit vorne mit dabei. Aber wirklich, wieso
versucht sie noch nicht mal zu fliehen oder Kontakt mit irgendwem
aufzunehmen? Ich habe die ganze Zeit auf das große, spektakuläre
Etwas gewartet, weil Violet doch etwas Besonderes ist und sich also
bestimmt nicht wie ein Sklave behandeln lässt, aber nee,
Fehlanzeige. Jetzt wird sie mir nachträglich noch unsympathischer.
xD
Ach, Ash, ich wünschte, du wärst nie
aufgetaucht. Es liegt nicht daran, dass ich ihn nicht mag (aber fürs
Protokoll: Ich mag ihn nicht!), sondern daran, dass die
Liebesgeschichte total mies gemacht ist und sein Auftauchen einfach
der Startschuss war. Ich meine, da war nichts zwischen Violet und
Ash. Ihre Schicksale sind sich ähnlich, aber mehr war da nicht. Ich
hatte das Gefühl, Violet wäre das erste Mal einem gutaussehenden
Typen in ihrem Alter begegnet, der zufällig eines ihrer Interessen
mit ihr teilt und hätte sich da ziemlich reingesteigert. Richtig
blöd wird es aber erst, weil die zweite Hälfte des Buches fast nur
von dieser (nicht wirklich vorhandenen) Beziehung handelt. Tja, da
bin ich raus. Ich finde es echt schade, ich denke, wäre die
Geschichte auf Kurs geblieben, dann hätte ich das Buch vermutlich
echt gemocht.
Über die Autorin:
Amy Ewing ist in einer Kleinstadt in
der Nähe von Boston aufgewachsen und hat in New York Kreatives
Schreiben studiert. Die Autorin wohnt im New Yorker Stadtteil Harlem
und verbringt ihre Zeit mit Schreiben, Käse essen und gelegentlichem
Schauen von »Vampire Diaries«-Folgen.
Fazit
Mein Wort für dieses Buch ist
„überraschend“. Am Anfang positiv, in der Mitte negativ und
generell, da ich vorher keine Ahnung hatte, um was es geht und eher
etwas in Richtung Selection erwartet habe.