Vielen Dank an impress für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Finnys Leben hat sich um hundertachtzig
Grad gedreht. Gerade noch It-Girl an ihrer Schule, lebt sie nun
abgeschottet von den Menschen, die ihr einst so viel bedeuteten. Mit
dem Beginn der Nacht muss sie sich in ihrer dunklen Kellerwohnung
verstecken, denn was der Mond in ihr weckt, sollte keinem begegnen.
Doch als sie auf den süßen Skaterboy Mad trifft, beginnt sie zu
hoffen – auf ein Leben, eine Zukunft und die Liebe. Bis sie den
Nosferatu begegnet…
Ich finde, dieser Klappentext kann
nicht mal annähernd vermitteln, wie gut dieses Buch ist. Wenn man
ihn so liest, klingt Finny wie die übliche verwöhnte Zicke, die
sich nun wegen eines Schicksalschlages ändert und die Geschichte wie
eine typische Liebesgeschichte. Aber nein, so ist das gar nicht!
Finny und eine Zicke? Nein! Eher das
genaue Gegenteil davon. Tatsächlich ist sie am Anfang des Buches
schon ein Jahr lang eine Nosferatu und von ihrem früheren
It-Girl-Dasein bekommt man gar nichts mit. Sie will ihr Schicksal
nicht einfach so annehmen und versucht trotz ihres nun dunklen Wesens
das richtige zu tun und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Damit
ist sie schnell zu meinem absoluten Lieblinscharakter in dem Buch
aufgestiegen.
Die Liebesgeschichte ist weder einfach,
noch gewöhnlich. Das hätte nicht gepasst, denn die Handlung ist um
einiges komplexer gestrickt, als ich es erwartet habe. Und auch Mad
konnte ich die meiste Zeit gar nicht einschätzen. Um nicht zu viel
zu verraten: Es ist kompliziert und das macht die Geschichte, und
besonders die Liebesgeschichte, sehr spannend.
Dazu kommt die eigentliche Handlung,
die man zu keinem Zeitpunkt vorhersehen könnte. Die Autorin
manövriert Finny immer wieder in eine Sackgasse, eine ausweglose
Situation, und dann schafft sie es doch jedes mal, sie da wieder raus
zu holen, ohne dass die Lösung gezwungen wirkt. Außerdem hat sie
das alles einfach unfassbar gut verbunden. Die packenden Kampfszenen,
die witzigen Momente, die gefühlvollen Stellen, es passt und
verbindet sich zu einem fesselnden Buch. Und natürlich die
Nosferatu. Ich muss sagen, vorher habe ich noch nie von den Wesen
gehört, deshalb waren sie für mich etwas ganz Neues. Und das hat
die Autorin gut nutzen können. Nach und nach erfährt man erst, was
es mit ihnen auf sich hat und weil man mehr über sie wissen will,
bleibt die Spannung die ganze Zeit erhalten.
In dem Buch spielen Ratten eine nicht
unwichtige Rolle und besonders eine sticht hervor. Fans von Xemerius
werden bei ihr auf ihre Kosten kommen, denn das Tier hat immer einen
frechen und witzigen Spruch auf Lager. Ratten mag ich durch sie zwar
nicht lieber, aber diese eine Ratte ist toll.
Inzwischen schreibe ich in meinen
Rezensionen eigentlich kaum noch etwas über den Schreibstil.
Meistens habe ich dazu nichts zu sagen, es ist eben ein Stil, der zu
der jeweiligen Geschichte gehört. Aber bei Barbara J. Zister mache
ich eine Ausnahme. Ich mochte ihren Schreibstil sehr. Sie hat eine
sehr bildliche Sprache, die solche Sätze wie diesen hier
hervorgebracht hat: „Genauso wie in den vier Herzkammern wurden auf
vier Ebenen Menschen wie rote Blutkörperchen durch die Adern der
Stadt gepumpt.“ Das ist auch eine Art, eine U-Bahnhaltestelle zu
beschreiben und durch diese Beschreibungen kann man Finny an vielen
Stellen einerseits besser verstehen, andererseits spürt man ihre
Gefühle. Sie liebt die U-Bahn und jetzt soll mal einer sagen, dass
diese Liebe in diesem Satz nicht durchsickert.
Über die Autorin:
Barbara J. Zister lebt mit ihrem Mann
und den beiden Söhnen im mystischen Bayerischen Wald, wo es noch
Hexen, Dämonen und gruslige Raunächte gibt. Das perfekte kreative
Umfeld für die Vielleserin, die sich seit 2010 ihren eigenen
literarischen Projekten widmet – meistens sonntags oder wenn ihr
das Leben Zeit dazu lässt. Als Meisterin der Elektrotechnik ist
Spannung ihr Handwerk, was ihr auch beim Schreiben von Büchern
zugutekommt.
Fazit
Insgesamt hat „Nosferatu“ meine
Erwartungen, die wegen des Klappentextes nicht sehr hoch waren, weit
übertroffen. Das Gesamtpaket stimmt einfach. Die Protagonistin, die
Geschichte, der Schreibstil, sie bilden ein fesselndes Buch, das man
immer weiter lesen will. Also, lasst euch nicht von dem Klappentext
anschrecken und gebt den Nosferatu und Finny eine Chance.
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