Mittwoch, 2. Juli 2014

Es duftet nach Sommer von Huntley Fitzpatrick


Inhalt

Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

„Es duftet nach Sommer“ ist mein erstes Sommerbuch dieses Jahr und ich wurde nicht enttäuscht. Das Besondere an diesem Buch sind die vielen tolle Charaktere, wobei egal ist, ob Haupt- oder Nebencharakter, die man alle fast sofort ins Herz schließt.
Zum einen ist da die Protagonistin Gwen. Gwen ist nicht perfekt, aber wer ist das schon? Sie hat Fehler begangen und trotzdem steht sie noch aufrecht und geht ihren Weg. Ich mochte ihre Loyalität und auch ihren Humor und durch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel dass sie sich so sehr um ihren Bruder kümmert, war sie mir nicht nur sehr sympathisch, sondern ich konnte mich oft sogar in sie hineinversetzen.
Cass war eher der schüchterne Sportler. Und er hatte Manieren! Außerdem traut er sich, auch mal gegen den Strom zu schwimmen und das bewundere ich an ihm. Obwohl er den Job als Gartenboy auf Wunsch seines Vaters ausübt, trifft er doch eigene Entscheidungen und wartet auf das, was er will.
Meine liebste Person in diesem Buch war aber Gwens Bruder Emory. Emory leidet an irgendeiner psychischen Krankheit und ist deshalb geistig ein wenig hinterher. Er ist acht Jahre alt, macht aber öfter mal den Eindruck, als wäre er jünger. Aber genau dieses kindliche an ihm fand ich so toll. Er lebt in seiner eigenen perfekten Welt und ist ziemlich glücklich mit seinem Leben. Er ist leicht zufriedenzustellen und verbreitet gute Laune, jedoch überwiegend in der Familie. Er ist einfach wie ein Kleinkind, nur dass er sich auch um seine Familienangehörigen kümmert und viel lieber ist als so manches Kleinkind.
Ich könnte hier auch noch alle anderen Charaktere vorstellen, Mrs E, Viv, Nic, Spence und noch viele mehr. Zu jedem von ihnen kann man so viel erzählen, doch damit würde die Rezension zu lang werden. Deshalb gehe ich jetzt über zu der Geschichte. An sich ist sie nichts Neues, eine Liebesgeschichte, bei der beim ersten Versuch etwas schief gelaufen ist und die nun eine zweite Chance bekommt. Es war vorhersehbar, was passieren würde und was vor der Geschichte passiert war, trotzdem hat es Spaß gemacht, die immer enger werdende Beziehung zwischen Gwen und Cass zu beobachten.
Das Einzige, das mich tatsächlich gestört hat, war diese permanente Situation, dass diese ganze Situation mit einem einzigen Gespräch hätte gelöst werden können. Hätten die Beiden bloß einmal darüber geredet, was passiert ist und was sie für einander empfinden, den hätten sie sich gar nicht erst in diese Situation gebracht, dass Gwen Cass meidet. Solche Stellen mag ich generell nicht und hier zog sie sich über das ganze Buch. Wieso ist Cass bloß nicht einfach rübergegangen und hat Gwen gesagt, dass er sie mag? Was hat ihn daran gehindert?
Der Schreibstil der Autorin ist sommerlich leicht und ließt sich schnell weg. Anfangs war ich sogar gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Nachdem ich es dann aber doch getan habe, viel mir der erneute Einstieg dann aber schwerer. Stellenweise hat es sich später auch ein wenig gezogen, trotzdem blieb diese Atmosphäre, die trotz schlechtem Wetter eine sonnige Stimmung ins Haus brachte.


Zur Autorin:

Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in ihrem Debütroman Mein Sommer nebenan lieferte und der genau gegenüber einer Insel wie Seashell liegt. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick in verschiedenen Berufen, unter anderem in einem akademischen Fachverlag und als Lektorin bei Harlequin. Heute lebt die sechsfache Mutter in Massachusetts und widmet ihre gesamte Zeit dem Schreiben.

Fazit

„Es duftet nach Sommer“ ist zwar nicht perfekt, hauptsächlich wegen dieser nervigen Situation, in der alles mit einem Gespräch geklärt wäre, das natürlich stattfindet. Trotzdem haben mich die Charaktere immer wieder zum Lachen gebracht und mir viele schöne und sommerliche Lesestunden beschert, die mich schon ungeduldig auf die Ferien warten lassen.

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